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    Legendenserie: Kurt Klühspies – Der ewige Handballer
    Freitag, 28.10.2016

    Erst mit 41 Jahren hängte Kurt Klühspies seine Handballschuhe endgültig an den Haken. Zusammen mit Heiner Brand und Joachim Deckarm prägte er eine Generation des deutschen Handballs und ging als einer der erfolgreichsten Handballer Deutschlands in die Geschichte ein.

    Badboys-handball.com: Herr Klühspies, die Bad Boys und der deutsche Handball sind seit diesem Jahr in aller Munde. Was halten Sie von dem Team?

    Kurt Klühspies: Es ist wirklich sensationell was da für Spieler herangewachsen sind. Zusammen mit Dagur Sigurdsson hat die Mannschaft einen tollen Weg zurückgelegt und noch eine große Zukunft vor sich. Nur mit dem Namen kann ich einfach nichts anfangen. Ich wollte immer deutscher Nationalspieler sein und kein „Bad Boy“. Aber das ist vielleicht einfach eine Generationsfrage (lacht).

    Frage: Sie selbst haben einst zusammen mit Heiner Brand, Joachim Deckarm und Co. eine der erfolgreichsten Handballgenerationen Deutschlands geprägt. Wie kamen sie damals zum Handball?

    Klühspies: Das lag unter anderem an meinem Heimweg vom Schwimmbad. Um nach Hause zu kommen musste ich immer über den Handballplatz laufen. Damals wurde ja auch noch Feldhandball gespielt. Eines Tages hatte eine Mannschaft einen Mann zu wenig und der Trainer meinte, dass ich mitspielen soll. Eine Woche später habe ich dann mein erstes richtiges Spiel gemacht. Gleichzeitig war ich aber auch noch Fußballtorwart in der Schülermannschaft. Doch da hat mein Vater, der selbst ein guter Handballer war, dann schon dafür gesorgt, dass ich beim Handball bleibe.

    Frage: Was sich im Nachhinein für Sie und vor allem den TV Großwallstadt als eine sehr gute Entscheidung herausgestellte.

    Klühspies: Ja, mit 17 Jahren durfte ich bereits beim Bundesligakader des TV Großwallstadt mitspielen, als 18-Jähriger habe ich dann 1970 mein erstes Bundesligaspiel gemacht und war im rechten Rückraum gesetzt.

    Frage: Damit begann eine äußerst erfolgreiche Ära des TV Großwallstadt. 1973 wurden Sie mit der Mannschaft der letzte deutsche Feldhandballmeister, aber auch in der Halle dauerte es nicht lange bis der TVG die ersten Erfolge feiern konnte. Wie sind Ihre Erinnerungen an diese Zeit?

    Klühspies: Vor allem die erste Meisterschaft in der Halle 1978 war ein einmaliges Erlebnis. Vor dem letzten Spieltag führte der VFL Gummersbach mit Heiner Brand, Joachim Deckarm und Erhard Wunderlich die Tabelle an. Wir waren zweiter mit einem Punkt Rückstand, mussten also unbedingt gewinnen. Mit einem 12:11 wurden wir dann tatsächlich Deutscher Meister. Die Meisterschaft war für uns wie ein Knackpunkt- und wir konnten vier Meisterschaften in Folge feiern. Das war der Beginn einer Ära in Großwallstadt.

    Frage: Im gleichen Jahr wurden Sie auch noch mit der BRD überraschend Weltmeister. Doch Sie waren kurz vor Beginn der WM noch mit etwas ganz anderem beschäftigt?

    Klühspies: Das stimmt. 14 Tage vor der WM habe ich noch meine Meisterprüfung abgelegt und bin erst beim letzten Lehrgang zur Nationalmannschaft gestoßen. Davor habe ich nach dem Training bei Großwallstadt immer noch ein paar Extraeinheiten gemacht, um mich vorzubereiten.

    Frage: Im Finale konnten Sie sich gegen die für unschlagbar gehaltene UDSSR durchsetzen. Was war damals der Schlüssel zum Erfolg?

    Klühspies: Unser damaliger Nationaltrainer Vlado Stenzel war der Vater des WM-Erfolgs. Er hat damals in Dortmund vier Nachwuchs-Mannschaften zusammengeholt, gegeneinander antreten lassen und daraus die Besten ausgewählt. Das war schon ein Umbruch. Außerdem haben wir unter Vlado viel intensiver trainiert und sind öfter zu Lehrgängen zusammengekommen. Im Finale gegen die UDSSR führten wir dann schon mit 20:16 und konnten die Sowjets noch einmal kommen lassen. (lacht) Hätte das Spiel noch länger gedauert, hätten wir nicht gut ausgesehen.

    Frage: Hat der mittlerweile sagenumwobene Besuch von DDR-Spieler Wolfgang Böhme auf Ihrem Zimmer am Vorabend zum Erfolg beigetragen?

    Klühspies: Die Geschichte mit den Bierdosen. Ja die ist wirklich passiert. Wolfgang hat sich damals zu Heiner Brand und mir aufs Zimmer geschlichen. Zur Beruhigung vor dem großen Spiel hatte uns Vlado Stenzel erlaubt zwei Bier zu trinken. Mit den Dosen hat Wolfgang dann die Spielzüge der Sowjets nachgestellt. Geholfen hat es eher weniger, die ersten Tore haben wir uns genau auf diese Weise gefangen.

    Frage: Zwei Jahre zuvor, 1976, hatten Sie sich mit der DDR um Wolfgang Böhme wohl eines der emotionalsten und spannendsten Duelle der Handballgeschichte geliefert, als BRD Torwart Manfred Hofmann den entscheidenden 7-Meter in letzter Sekunde hielt.

    Klühspies: Das Spiel um die Olympiaqualifikation für Montreal war schon ein besonderer Moment in meiner Karriere. Es war beinahe undenkbar, dass wir die DDR besiegen würden. Wir waren eine junge Truppe, die meisten hatten vielleicht 20 Länderspiele absolviert, während bei der DDR Spieler mit mehr als 200 Länderspielen auf dem Feld standen. Generell wurde der Sport im Osten durch das politische System viel professioneller betrieben. Wir waren dagegen streng genommen Amateure mit regulären Jobs.

    Frage: Das Spiel wurde damals als „Kalter Krieg im Handball“ betitelt. Wie war ihr Verhältnis zu den „deutschen Brüdern“?

    Klühspies: Das wurde damals von den Medien ziemlich hochstilisiert. Wir kannten die meisten DDR-Spieler damals eigentlich gar nicht wirklich, weil wir natürlich kaum Kontakt haben durften. Selbst wenn man bei großen Turnieren in einem Bus unterwegs war, saß das eine Team vorne, das andere hinten. Natürlich hat man dann solche Gelegenheiten trotzdem genutzt, um sich kurz flüsternd zu unterhalten. Trotz der politischen Brisanz haben wir uns persönlich gut verstanden.

    Frage: 1980 beendeten Sie und auch viele andere Leistungsträger Ihre Karriere in der Nationalmannschaft. Was war der Grund?

    Klühspies: Der Westen boykottierte damals die Olympischen Spiele 1980 in Moskau. Das war für uns schon sehr frustrierend, da wir im besten Handballalter waren und auch als Team auf unserem Höhepunkt waren. Das hat damals schon weh getan und uns ins Mark getroffen.

    Frage: Sie selbst hatten 1984 ihren Rücktritt vom aktiven Handball erklärt, sind dann aber ganze viermal kurzfristig für den TV Großwallstadt zurückgekehrt, bis Sie 1993 im Alter von 41 Jahren die Schuhe endgültig an den Nagel hingen. Konnten Sie doch nicht ganz vom Handball loslassen?

    Klühspies: Der TVG ist damals in verschiedenen Situationen, ob Europapokal oder dann auch Abstiegskampf, auf mich zugekommen und fragten, ob ich nicht aushelfen könnte. Plötzlich stand da jemand auf der Platte, den die gegnerischen Spieler gar nicht kannten (lacht).

     

    Vielen Dank für das Gespräch!

    Jacob Dermühl
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